Radfahrer-Postkarten

Ab etwa 1869 gab es die sogenannte „Correspondenzkarte“, die alsbald in „Postkarte“ umbenannt wurde. Ab etwa 1890 avancierte sie zum bevorzugten Mitteilungsmedium. Emil Kneiß zeichnete (nach derzeitigem Forschungsstand) etwa 200 solcher Humorkarten.

Der Radfahrer-Buckel!

 

Diese Karte kam aus Virginia über den großen Teich zurück nach Bayern. Denken wir daran, dass Emil Kneiß gerne eine „Virginia“ geraucht hat!

 

Eine solche Erfahrung hat sicher jeder Radfahrer schon einmal gemacht!

 

Hund jagt einem Radfahrer nach
Dieser alte Herr bringt Ihnen endlich Ihr lang ersehntes Rad

Dieser alte Herr bringt Ihnen endlich Ihr lang ersehntes Rad von der fernen Heimath. Viel Vergnügen!

Gute Reise!

Ach, wie schön ist es zu zwei‘
Gottes Werke zu geniessen,
Doch die hohe Polizei
Zählt natürlich nicht zu diesen.

 

Diese Karte wurde von Karlsbad aus geschrieben!

Auf dem Tandem zu zweit
Ein Athlet, der auf seinem Trikot auf die errungene Medaille hinweist

Bei den ersten Postkarten (Korrespondenzkarten) durfte auf der Adressenseite kein weiterer Text stehen; darum versah man die andere Seite mit einem Bild und entsprechendem Freiraum.

Zwei gestürzte Radfahrer
Ein Jäger, der am Waldrand ratlos vor einem Damen- und einem Herrenrad steht: Honni soit, qui mal y pense
Ein Radfahrer, der (ohne Schutzblech) durch eine schlammige Straße fährt

Radfahren in der freien Natur

„Honi soit qui mal y pense“: heißt zu deutsch: „Ein Schelm, wer Böses dabei denkt“. Dieser Spruch steht auf dem sogenannten Hosenbandorden, der seit 1348 vom englischen König bzw. der Königin verliehen wird.

Auch die Schutzbleche mussten erst einmal erfunden werden. Vorher war der Ausdruck „Spritztour“ bei Regenwetter wörtlich zu nehmen.

Radfahrer-Unfälle

Eine Frau, die den mit dem Fahrrad gestürzten Mann auf einem Schubkarren nach Hause fährt
Reklame für die Göricke-Fahrräder, die angeblich auch eine Kollision mit einem Auto überstehen
Ein Bierfass auf einem Tricycle, zum Mund des Fahrers führt ein Schlauch
Ein Radfahrer, der von "Kater" und "Affe" nach Hause gezogen wird

Radfahren mit und nach Biergenuss

Sogenannte Tricycles (Dreiräder) waren schon zu Hochradzeiten in Gebrauch; mit ihnen konnten die Waren schneller als mit Pferdefuhrwerken oder Handwagen transportiert werden.

Seit 1908 gab es in München die „Roten Radler“. Sie gelten als die ersten Fahrradkuriere. Da sie unter anderem den Gepäckträgern Konkurrenz machten, kommt einer ihrer Vertreter auch in der Thoma-Erzählung „Ein Münchner im Himmel“ vor.

Wird ein Radfahrer von „Kater“ und „Affe“ nach Hause gezogen, so braucht er nicht mitzutreten. Da die Räder noch keinen Freilauf haben, stellt man die Füße auf Fußrasten an der Vordergabel.

Die "Roten Radler" waren (seit 1908) in München die ersten Fahrradkuriere