Polizisten
Die Feinde der Radfahrer und AutlerRadfahrer und später Autofahrer waren in der Bevölkerung zunächst nicht gern gesehen; der Ruf nach Reglementierung erfolgte sehr rasch. Und es wurden schleunigst Bestimmungen erlassen (Beleuchtung, Nummernschilder), deren Einhaltung die Gendarmen zu überprüfen hatten. Dies scheiterte aber häufig daran, dass diese sich nicht mit der gleichen Geschwindigkeit bewegen konnten.
Radlerfang
„Laß mi aus! Der Radler da werd im Augenblick sei Nummernschildl verlier’n, nachher halt i ’n an und schreib’n auf!“
Das Wichtigste zuerst
Frau: „Um Gotteswillen, schnell, Herr Gensdarm, kommens g’schwind – da drinn‘ dastechen s‘ mein’n Mann!“
Gensdarm: „Nichts da, hab‘ keine Zeit. Glauben S‘ denn, ich hab nichts wichtigeres zu thun? – Da vorn kommt grad ein Radfahrer – ich muß schauen, ob der eine Nummer hat.„
„Nur!“
Polizist: „Sehen Sie nur, hier auf dem Platze muß ein Verbrechen verübt worden sein! Da liegen zerfetzte Kleider, Haare und Blutspuren sind auch hier!“
„O nein! Da lernen nur einige ’s Radeln!“
Obgleich 1896, als dieses Bild entstand, nur noch „safety-cycles“ und nicht mehr Hochräder in Gebrauch waren, scheint das Erlernen des Radfahrens immer noch etwas schwierig gewesen zu sein.
Motor-Schutzmann auf einem Einfangwagen mit Greifern und Revolverkühlung
Diesen furchterregenden Polizisten auf der Fahrt zur Ergreifung unbotmäßiger Autofahrer zeichnete Kneiß 1900, im Jahr der Gründung des „Allgemeinen Schnauferl-Clubs“. Diese Zeichnung stammt aus der Clubchronik; 25 Jahre später wurde sie auch in der Festschrift des ASC veröffentlicht.
Der Berliner Schutzmann vor und nach der Huldigungsfahrt
Die „Huldigungsfahrt“ bezieht sich auf einen großangelegten Autokorso anlässlich der Deutschen Automobilausstellung 1903 in Berlin-Charlottenburg unter dem Protektorat von Prinz Heinrich von Preußen. Kaiser Wilhelm II. genehmigte für den Abend des Eröffnungstages eine Huldigungsfahrt der deutschen Automobilisten zum Schloß. 300 Wagen mit 756 Insassen nahmen teil; dem Kaiser wurde ein Teilnehmerverzeichnis überreicht, das von Emil Kneiß künstlerisch-humorvoll gestaltet worden war. Der Kaiser zeigte sich über Korso und Festschrift sehr erfreut; Automobilisten waren fortan nicht mehr ein „Mißstand“.