"Es ist erreicht!"

Die Bartmode Kaiser Wilhelms II.

Francois Haby, Kaiser Wilhelms II. Hoffriseur, war auch ein geschäftstüchtiger Unternehmer. Die von ihm erfundene Bartwichse und die nachts zu tragende Bartbinde vertrieb er unter dem Markennamen „Es ist erreicht“! Die damit erzielte Barttracht erhielt den Namen „Es-ist-erreicht“-Bart, die von vielen Herren damals übernommen wurde.

Sölbstbordred von 1894

Schon auf dem frühen „Sölbstbordred“ von 1894 trug Kneiß neben einem Schnauzbart auch einen Kinnbart. Den Schnauzbart behielt er zeitlebens bei; um etwa 1905 formte er den Schnauzbart zu einem „Es ist erreicht!“-Bart.

Emil Kneiß mit Haby-Bart beim Fotografen

Wurde Kneiß in einer Zeitung zu einem seiner runden Geburtstage gratuliert, so war immer wieder davon die Rede, dass er bei der „Kaiserhuldigungsfahrt“ 1903 die Teilnehmerliste mit lustigen Zeichnungen versehen hatte, wofür er von seiner Majestät höchste Anerkennung erhielt. Diese Zeichnungen sollen auch noch später in München ausgestellt worden sein. Möglicherweise sind die nachfolgenden Portraits von Präsidenten diverser Automobilclubs bei dieser Gelegenheit entstanden. Interessant ist, dass alle mindestens einen „Kaiser-Wilhelm-Bart“ trugen.

Im Nachlass von Emil Kneiß fanden sich von jedem dieser Bilder mehrere Nachdrucke. Bei meinem letzten Besuch der Enkelin übergab sie mir noch jeweils ein Exemplar, wofür ich ihr hiermit nochmal (posthum) danke.

Herzog von Ratibor: DAC

Seine Durchlaucht, Victor Herzog von Ratibor war der erste Präsident des Deutschen Automobil-Clubs, 1899 als Dachverband der übrigen lokalen Verbände gegründet. 1905 wurde der DAC in Kaiserlicher Automobil-Club umbenannt. In direkter Nachfolge des DAC steht seit 1919 der AvD, der bis heute existiert.

Eugen Benz war der älteste Sohn von Carl Benz. Zusammen mit seinem Bruder Richard war er Teilhaber der Firma Carl Benz & Söhne, die ihren Sitz in Ladenburg hatte. In den Fabrikhallen befindet sich heute das Automuseum Ladenburg.

 

Eugen Benz, Präsident des Rheinischen Automobil-Clubs
General Becker Deutscher Automobil-Verband

Generalmajor z.D. Carl Gustav Becker (1842-1913), war seit 1895 außer Dienst, aber tatkräftig an der Förderung der neuen Automobile interessiert. Er führte bei der Kaiserhuldigungsfahrt 1903 den Corso an und brachte den Jubelruf auf Kaiser Wilhelm II. aus: „Hoch lebe seine Majestät unser allergnädigster Kaiser und das ganze Kaiserliche Haus, hurra, hurra, hurra!“

Fritz Elmendorf jr. wird hier vor allem deswegen gezeigt, weil er, laut Kneißscher Darstellung, den am weitesten ausladenden Schnurrbart besaß.

 

Elmendorf Junior Westfalen AC
Gustav Braunbeck ASC

Gustav Braunbeck, Schwager von Emil Kneiß, war Gründer zahlreicher motorsportlicher Vereine, unter anderem auch des „Allgemeinen Schnauferl-Clubs“, dessen erster Präsident er war. Man beachte im Wappen den Einzylinder-de Dion-Motor, der den ursprünglichen Spargel an dieser Stelle ersetzte.

Léon von Schlumberger, Präsident des Elsässischen Automobil-Clubs, hatte wohl sein Foto nicht rechtzeitig eingereicht, weshalb ihn Kneiß mit folgender Entschuldigung zeichnete: „Bedauert sehr kein Bild senden zu können, da immer noch beim Photograph man ist.“

Schlumberger Elsass AC