Die Herkomer Konkurrenz
1905 bis 1907
Nach dem Ende der Gordon-Benett-Rennen, die von 1900 bis 1905 jährlich durchgeführt wurden, kam Hubert von Herkomer, einem vielseitigen Maler, Bildhauer, Regisseur, Filmemacher und Schriftsteller 1905 die Idee, einen Preis nicht für einen Renn-, sondern einen Tourenwagen auszuschreiben. Herkomer gestaltete selbst die 40 kg schwere Sieger-Trophäe aus Sterlingsilber (Bild siehe weiter unten) und gewährte dem Sieger eines der damals begehrten Porträts aus seiner Hand. Die Herkomer-Konkurrenz wurde 1905, 1906 und 1907 ausgetragen: Gesamtsieger aller drei Konkurrenzen wurde der (spätere) Münchner Edgar Ladenburg. Die in seinem Besitz befindliche Trophäe wurde von den Nationalsozialisten beschlagnahmt und eingeschmolzen. Ladenburg selbst beging am 13.11.1941 Selbstmord, um einer drohenden Deportation zu entgehen.
Emil Kneiß pausierte 1905 beim „Schnauferl“, der inoffiziellen Zeitung des Allgemeinen Schnauferl-Clubs; aber 1906 und 1907 widmete er wieder einige Zeichnungen dem „Schnauferl“.
Der Herkomer-Fahrer und der Athlet
Der Herkomer-Fahrer No. 51 hat pneumatisches Pech. Er, sein Chauffeur, der Kontrolleur und ein mitfahrender Maler (=Kneiß!) haben sich schon in Schweiss gepumpt, da naht eine abenteuerliche Gestalt mit den Worten:
„I bin fei a Athlet, dös seh’n S‘ an meine tätowierten Arm‘! I spreng Ketten, bieg Eisenstangen, brech Balken, beiss Hufeisen ab —-!“
„Hab leider für Sie nichts zu Beissen,“ meint Nummer 51. – „aber da fällt mir was ein: Sie sind mein Mann. Hier ist ein Gulden österr. Währung, pumpen Sie mir einmal meine 4 Reifen tüchtig auf. Aber fest, verstanden?“
„Woll, woll,“ spricht der Wander-Athlet selbstbewusst und beginnt zu pumpen, während die ermüdeten Insassen von No. 51 unter einem nahen Gebüsch ausruhen.
Bald darauf werden sie durch die Stentorstimme des Athleten erweckt, der Ihnen zuschreit: „So, meine Herrschaften, jetzt bin i firti, jetzt – – – –
– jetzt können S‘ weiterfahren!
Diese Begebenheit nahm Kneiß erneut auf, als der ASC 1940 sein 40-jähriges Jubiläum feiern wollte. Dort wurde das Bild noch mit einem Gedicht versehen, das dem Gedicht „Das Riesenspielzeug“ von Adelbert von Chamisso nachempfunden ist.
„Bub’n halts ’n auf!
Halts ’n auf!“
Das ist der Zuruf des Polizisten an die beiden Schusterjungen am Straßenrand!
Der furchtsame Delinquent.
„“Naa, mit’m Schnauferl laß ich mi net zum Köpfen fahr’n, meinen Sie, ich riskier meine g’sunden Glieder!“
Der Sieger in der Herkomer-Konkurrenz
Den Herkomer-Preis erhält der Staatssekretär der Kolonien, Bernhard Dernburg, weil er den Hintertreppenpolitikern ohne Punktverlust so famos übers M … – über den Mund gefahren ist.
Am Bauernball in Bratlgosching nimmt ein Knecht teil, der sich mit Benzin, das er einem Autler stahl, die Flecken aus der Lederhose geputzt hat. Infolge dieser Reinlichkeitsprotzerei entsteht natürlich eine Rauferei, bei der alles kurz und klein geschlagen wird. Auf Grund des Halfpflichtgesetzes muß der Autler, von dem das Benzin stammt, den Wirt entschädigen.